Transformatives Lernen als Herausforderung für die Schulentwicklung.
Bildungstheoretische Überlegungen
DOI:
https://doi.org/10.58652/spe.2024.3.p6-23Schlagworte:
Transformatives Lernen, transformative Bildung, Nachhaltigkeit, Schulentwicklung, DemokratiepädagogikAbstract
In diesem Artikel skizzieren wir einige Herausforderungen für die Schulentwicklung, die sich angesichts des Bildungsauftrags für eine nachhaltige Entwicklung als Auftrag für die gesamte Schule („whole school approach“) ergeben. Seitdem der wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU 2011) die Notwendigkeit einer sogenannten „großen Transformation“ ausgerufen hat und dabei auch den Bildungsinstitutionen eine gewichtige Rolle zugewiesen hat, wird zunehmend BNE auch als ein Lernen charakterisiert, das die Herbeiführung besagter „großen Transformation“ ermöglichen soll und deshalb auch oft als transformatives Lernen bzw. transformative Bildung bezeichnet wird. Wir nehmen diesen bildungstheoretisch anspruchsvollen Begriff des transforma-tiven Lernens auf und beziehen ihn auf die Schulentwicklung. Dabei verschaffen wir uns zunächst eine begriffliche Grundlage: Zum einen nehmen wir eine bil-dungstheoretische Fundierung v.a. im Sinne des transformatorischen Bildungsbegriffs (Kapitel 1.1) vor und zum anderen skizzieren wir einen kulturellen Nachhal-tigkeitsbegriff, der für transformative Lernprozesse bedeutsam ist (Kapitel 1.2). Vor diesem Hintergrund führen wir den normativ anspruchsvollen Begriff des transformativen Lernens im Sinne von Nachhaltigkeit und der „großen Transformation“ ein (Kapitel 2) und bringen dabei den Transformationsbegriff der Bildungstheorie und den Transformationsbegriff des transformativen Lernens im Sinne des WBGU in einen Zusammenhang. Schließlich werden diese Argumenta-tionslinien anhand von drei Beispielen aus der Praxis der Bielefelder Laborschule auf die Schulentwicklung bezogen: transformatives Lernen als Herausforderung für die Schulentwicklung (Kapitel 3).